Laut FIFA-Präsident könne die Welt immer vom deutschen Fussball lernen
Deutschland brachte als Gastgeber der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft 2006™ die Welt zusammen
Für Bundeskanzler Olaf Scholz gebe es keine Sportart, die so sehr verbindet wie der Fussball
FIFA-Präsident Gianni Infantino erinnerte sich bei seiner Rede auf der 125-Jahr-Feier des Deutschen Fussball-Bundes (DFB) an seine ersten Erfahrungen mit dem deutschen Fussball, und wie dieser seine Liebe zum Spiel geprägt habe.
Bundeskanzler Olaf Scholz betonte in seiner Rede auf der Veranstaltung in Leipzig, wo der der DFB einst gegründet wurde, wie sehr der Fussball Menschen zusammenbringen könne, während DFB-Präsident und FIFA-Ratsmitglied Bernd Neuendorf diesen Sport als öffentliches Gemeingut bezeichnete, das geschützt werden müsse.
An der Veranstaltung nahmen zahlreiche deutsche Legenden teil, darunter die FIFA-Weltmeister Paul Breitner, Lothar Matthäus, Jürgen Klinsmann, Pierre Littbarski, Rudi Völler und Philipp Lahm sowie die FIFA-Weltmeisterin Bettina Wiegmann, aber auch Karl-Heinz Körbel, Ewald Lienen, Karl-Heinz Rummenigge, Manfred Kaltz und Horst Hrubesch. UEFA-Präsident Aleksander Čeferin war ebenfalls anwesend.
„Ich danke allen Mitgliedern des DFB: Bernd (Neuendorf), den Direktoren, den Fans, den Vereinen, den Mannschaften, den Spielern, den Legenden, den Schiedsrichtern, allen, die dazu beitragen, dass die Welt auf Deutschland schaut und immer etwas lernen kann“, sagte Infantino.
Deutschland ist eine der erfolgreichsten Fussballnationen der Welt. Zu den zahlreichen Titeln des Landes zählen unter anderem vier FIFA-Weltmeisterschaften und zwei FIFA Frauen-Weltmeisterschaften. Ausserdem ist man amtierender Weltmeister in der Kategorie U-17. Das Land war zudem zweimal Gastgeber der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft (1974 und 2006) und der FIFA Frauen-Weltmeisterschaft (2011).
Der DFB wurde am 28. Januar 1900 von 86 Vereinen gegründet und trat der FIFA in den Tagen nach deren Gründung am 21. Mai 1904 in Paris bei.
Laut Infantino habe er als Kind deutsche Fussballspiele geschaut und sei von den Spielern und Fans fasziniert gewesen. „Der deutsche Fussball hat mich geprägt“, sagte er. „Ich bin in der Schweiz aufgewachsen, mitten im bergigen Kanton Wallis. In meiner Schultasche hatte ich immer den Kicker dabei … Daher begeistert mich dieser Sport, egal wo er gespielt wird. Aber vor allem der aus Deutschland.
„Die deutschen Fans, diese fantastischen Vereine sowie die 1980er- und 1990er-Jahre haben mich als jungen Erwachsenen geprägt“, sagte er. „Man gibt nie auf, man kämpft sich zurück, man will immer gewinnen. Das ist Fussball. Darum geht es in diesem Sport.“
Er lobte alle Aspekte des deutschen Fussballs, insbesondere die Fans, Vereine und Spieler, und bat um einen Applaus für Schiedsrichterinnen wie Bibiana Steinhaus-Webb, die das Finale der FIFA-Frauen-Weltmeisterschaft 2011 leitete und seit Oktober 2024 als erste Leiterin der Frauenabteilung der FIFA-Schiedsrichtersubdivision tätig ist.
Er fügte hinzu, dass Deutschland mit der Ausrichtung der FIFA WM 2006 ein Beispiel gegeben habe, als es die Welt mit offenen Armen empfing. „Die Welt war in Deutschland (2006) vereint. Das ist auch das Ziel der FIFA, das ist auch mein Ziel: die Welt so weit wie möglich zusammenzubringen. Der Fussball verbindet uns“, sagte der FIFA-Präsident.
Bundeskanzler Scholz sprach über die Werte des Fussballs und seine Integrationskraft. „Der DFB steht heute für ein starkes Miteinander im Land. Keine andere Sportart, keine andere Freizeitbeschäftigung verbindet uns so sehr wie der Fussball. In Deutschland leben 84 Millionen Menschen, von denen fast acht Millionen über ihre Vereine Mitglied im Deutschen Fussball-Bund sind. Das ist eine unfassbar hohe Zahl“, so Scholz.
„Der Fussball beschert uns immer wieder magische Momente, die unser Land zusammenbringen. Dieser Sport steht für vieles, was hier in Deutschland von echtem Wert ist. Der Fussball ist ein Symbol für Respekt, Fairness, Vielfalt, Integration und Weltoffenheit.“
Neuendorf fügte hinzu: „(Der Fussball) ist Teil unseres kulturellen Erbes. Er gehört allen, die ihn lieben ... und ist sozusagen öffentliches Gemeingut. Dies gilt es zu schützen und zu bewahren.“